Max Dauthendey - Des großen Krieges Not
Des großen Krieges Not Kriegsgedichte und Lieder der Trennung 1914-1918 Drückende Botschaft Der Abendhimmel bräunt sich still entzündet, Das Meer wird blasser und von Dunkelheit umzäunt. Und alte Bäume, in den Kronen breit gerundet, Die wurzeln an dem Weg, der leer zum Wasser mündet, Kein Windhauch wandert mehr. Die Stille aber bringt drückende Botschaft her. (Makassar, 28. August 1914) Es schreien Stimmen nachts Ich höre heller, als die Ohren wissen. Es schmerzen Echos, tief in mir geboren. Es schreien Stimmen nachts aus meinen Rissen, Die Stimmen Mutiger, die ihre Kraft verloren, Die auf des Krieges Feldern liegen, verblutet und zerrissen. (Makassar, 29. August 1914) Es liegt bei mir und schreit des großen Krieges Not Muß hören durch die Nacht das Stöhnen und das Stampfen, Den Pfiff von Schüssen, die im Flug zerstören, Den Schlag der Fäuste, die im Kampf sich krampfen, Die wie die Wurzeln werden hart und tot – Es liegt bei mir und schreit des großen Krieges Not.
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