GEDICHTE VON MAX DAUTHENDEY

Werdender Mond Die hohen Pappeln starren eisendunkel. Schwarzblaue Steine gl immen im grauen Wiesentau. Bleich fließt die Nacht. Eisgrüne Meere ziehen durch den tiefen Äther, Und ihre l ichten Wel len rühren an mein Blut. Blau, in aschenweißen Fluten, Schwingt ein dunkel Echo meines Körpers. Bleich, von meinem Fleisch, Reg entzündet Augen, meine Augen, Und mi t der blassen Strömung f l ießt mein blaues Bi ld. Der Jasmin schwimmt hel ler aus den tiefen Büschen. Seidenglanz gleißt durch das blaue Gras. Ich weiß es nicht ... es ist ... Ich sah dich schon vor Zeiten. Doch damals, mein bleiches Bi ld, Du blühtest t iefer, unergründl ich si lbern. So tönen Schatten hohl aus einer Gruft. Stei l in schwarzen Zacken loht der Tann. Mi lchhel l Lachen schweben durch die Waldnacht. An den Stämmen rinnen weiße Säfte. Hoch aus graugespaltnen Wolken Gl immt der grüne Ätherschnee.

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