Max Dauthendey - Gedichte Düfte und Gerüche
Im Reich der Düfte und Gerüche Rosenduft Weinrot brennen Gewitterwinde. Purpurblau der Seerand. Hyazinthentief die ferne Küste. Ein Regenbogen veilchenschwül Schmilzt durch weihrauchblaue Abendwolken. Im Taudunkel lacht Eine heiße Nachtigall. Kommt durch das Fenster der Rosengeruch Als zärtlich lieblicher Besuch Kommt durch das Fenster der Rosengeruch; Geht mitten unter die Tagessorgen Und zeigt auf die wirkenden Gärten im Morgen. Mir ruht die Arbeit kurz still in der Hand. Auch Sorg`lebt mit Rosen eng Wand an Wand, Denk`ich, und fühle mein Blut versüßt, Als ob mich im Geist ein Geist warm küßt, Der mich von meiner Liebsten grüßt. Morgenduft Schwergebogen nasse Äste, Trübe Aprikosenblüten. Unter tiefen Wolken schleichen Feuchte Wege. Aschenweiche tiefe Wälder, Kahle, perlenmatte Fjorde. Kaltes Schilf. Auf glasigem Grunde spielen scheue Rosenmuscheln.
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