Max Dauthendey - Haus im Guggelesgraben 37
Aus: Max Dauthendey: Ein Herz im Lärm der Welt - Briefe an Freunde 1933 Verl. Albert Langen München Max Dauthendey über sein Häuschen am Guggelesgraben 37 in Würzburg in einem Brief an Wilhelm Panzerbieter Würzburg, Sander Ring 23, 23. Dezember 1912 Lieber alter Willy, ... ...Ich habe diesen Sommer ein von mir gezeichnetes Häuschen in einem Seitental des Guttenberger Waldes bauen lassen. Im Frühjahr ziehen wir ein. Es hat Diele, ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer, ein Schreibzimmer, ein Besuchszimmer und Küche und Veranda. Alles wie für Würzburger Zwerge gebaut. Du wirst staunen, wie urgemütlich ess ist. Morgen zum Weihnachtsnachmittag wollen wir ein kleines erstes Kaminfeuer dort anzünden und das neue Häusle einweihen. Ein großer Garten mit frischgepflanzten Obstbäumen ist am Hügel hinauf um das Haus. Uralte Obstbäume stehen auch darin. Hoffentlich besuchst Du uns bald einmal. Du bist natürlich immer willkommen, wenn Du das Haus nicht heimlich abreißt und mitnimmst. Das wäre nämlich möglich, weil es durchaus Westentaschenformat hat. Einen Brunnen könntest Du gelegentlich mitbringen, der fehlt noch. Vorläufig müssen wir uns mit Regenwasser waschen und Selterswasser trinken. ... Aus: Gruß aus Java an die Heimat, 23.Mai 1916 (unvollendets Bruchstück) Soerabaia (Ost-Java) ... Im Frühling 1913 hatte ich mein kleines Landhaus im Guttenberger Walde bei Würzburg in Unterfranken eingeweiht. Ich habe zwei Jahre lang jeden Zoll seiner Mauern durchdacht. Es sollte nur ein kleines Nest für zwei werden. Im April 1913 stand das Häuschen fertig im braunen Gartenboden, dem noch der grüne Rasen fehlte. Die Zimmerlein des Häuschens waren mir gut gelungen. Sie sind lauschig und schauen mit viereckigen
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