Max Dauthendey - Ich habe dir so viel zu sagen
9 Vorwort Max Dauthendey A m 25. Juli 1867 wurde Max Dauthendey in Würzburg, in der Bütt- nersgasse geboren. Seine Mutter verstarb 1873, viel zu früh für den erst sechsjährigen Max. Nach Schulabschluss begann er widerstrebend eine Fotolehre, die von ständigen Auseinandersetzungen mit seinem strengen und dominanten Vater geprägt war (einem berühmten Foto- grafen, der am Hof des Zaren in St. Petersburg die Daguerrotypie einge- führt, sich nach zwanzigjährigem Aufenthalt in Russland auf der Suche nach einer neuen Existenz in Würzburg niedergelassen und ein Fotoge- schäft gegründet hatte). Ständig auf der Flucht vor der Umklammerung durch seinen Vater, der sein schriftstellerisches Talent nicht anerkannte, führten ihn während seiner Ausbildung Reisen u. a. nach Venedig, Dä- nemark, Schweden und Berlin, wo es zu ersten Kontakten mit Künst- lerkreisen und Begegnung mit Richard Dehmel kam. 1894 lernte er in Stockholm seine spätere Frau Annie kennen. Max Dauthendey war ein rastloser Mensch. Die Polarität einerseits von seiner Träumerei, Aben- teuerlust, Sehnsucht nach immer neuen fremdländischen Impressionen, Fernweh und Horizonterweiterung und andererseits von Ruhe und Muße, die er nur in seiner geliebten Geburtsstadt Würzburg fand und genoss, rieb ihn auf. Trotz einiger literarischer Erfolge litt er ständig un- ter Geldnot, da er sich nicht mit den für ihn so profanen Sorgen wie Broterwerb belasten wollte. Auf seiner zweiten großen Weltreise, die in die Zeit des Ersten Weltkrieges fiel, wurde er interniert und durfte nicht mehr nach Deutschland zurückkehren. Am 29. August 1918 starb er in Malang auf der Insel Java an Malaria. Seine sterblichen Überreste wurden viel später von der Stadt Würzburg in seine Heimat überführt, wo er zu- nächst im Lusamgärtchen beigesetzt wurde. Später jedoch fand er seine letzte Ruhestätte im Familiengrab auf dem Würzburger Hauptfriedhof.
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