Max Dauthendey in Japan

75 Und verkaufte hier im Freien in kleinen sauberen Holzkasten diese alten japani- schen Frühlingsleckereien. Von eingesalzten Kirschblüten konnte man auch Tee erhalten und auf Reispa- pier die kindlichsten Götterbilder, die mit tiefer Andacht gemalten. Von der Terrasse hier kannst du drunten, vor den Dächern von Ozu, den grauen, den weiten See in seiner Harfenform schauen; Die Japaner nennen acht Schönheiten in seinem Gesicht: Den Abendschnee, auf demHirayama gesehen, der begräbt schon für den nächs- ten Morgen, wenn du ihn andächtig anschaust, deine Sorgen. Zu Seta das fließende Abendrot, ist wie Bienenhonig dem Ärmsten, und sein Anblick gibt einen sanften Tod. Vom Istuyama den Herbstmond aufgehen sehen, ist ein Gruß der Gestorbenen aus dem Nirwana. Vom Tempel Mijdera die Abendglocke, sie gibt dir ein Streicheln im Ohr wie deiner Liebsten Haarlocke. Und von Yabase, im Abendwasser glucksend, ein heimkehrend Segelboot ist schön wie ein Auge, das, sich der Sehnsucht erwehrend, zu weinen droht. 八橋の帰帆 – Yabase no kihan , Heimkehrende Segel bei Yabase

RkJQdWJsaXNoZXIy MjA3NjY=