GEDICHTE VON MAX DAUTHENDEY

Das erste Herbstblatt Das erste Herbstblatt leuchtet wie Blut, Als ob verwundet im Strauch einer ruht . Sein Blut von Blatt zu Blatt st i l l tropft, Sein Tod an al le Bäume klopft. Die Sonne brennt so st i l l und stumm, Das rote Blat t geht drohend um, Als müßte ein Mörder im Strauchwerk stehen Und wi ld sein Blutdurst am Weg umgehen. Und abends steigt der Rauch dann auf. Als sei das Land ein Kehrichthauf` , So lastet am Fluß ein schwüler Dunst Wie der letzte Atem der Sommerbrunst . Max Dauthendey 1867-1918

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