GEDICHTE VON MAX DAUTHENDEY

Johanni Himmel , Erde schaffenstrunken. Noch die Nächte schlürfen lechzend Des erschöpften Tages Helle, Bleiches Dunkel atmet Funken, Und das Spätl icht schleppt sich ächzend Durch die Mi ttnacht, Zu des jungen Tages Schwel le. Sonnenfeuer kochen Säfte. Blütenzarte dort versengt. Aus dem weichen Maienkosen Drangen wi l lenstarke Kräfte, Und die Sommerrei fe senkt Sinnend ihre ernsten Rosen. Satt zerrann das Frühl ingsgirren, Grimme Sensenhiebe kl irren, Halme seufzen, in der Luft, Von Vergängl ichkei t umwi t tert , Wanket schwermutweher Duf t , Und das stolze Leben zittert. Max Dauthendey 1867-1918

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