Max Dauthendey und Japan
im Blut von meinen Eltern ins Leben mitgegeben wurden, die ich aber beide durch die Erfassung jener neuen Weltanschauung viel freier schulen und üben konnte, als wenn ich alten Überlieferungen und ausgetretenen Gefühlswegen nachgegangen wäre, sind mir auf meiner kurzen Reise durch Asien die Kulturen der morgenländischen Völker leicht vertraut geworden, so daß viele Kritiker behaupteten, ich müßte jahrelang asiatische Studien betrieben haben vor, während oder nach meiner Reise. Und das ganze Geheimnis, warum ich Asien nahekam, liegt doch nur in dem Weltallverständnis, das in jenem Satze enthalten ist: wir besitzen alles, und uns besitzen alle, und über uns ist kein anderer Besitzer. Dieser Satz, der der neuen Weltanschauung voransteht, macht einen jeden Menschen zum natürlichen Besitzer aller Lebensregungen, die der Erdball und der Himmel hervorbringen. aus: Gedankengut aus meinen Wanderjahren Max Dauthendey, 1867-1918
RkJQdWJsaXNoZXIy MjA3NjY=